Zum Kotzen

26.10.2024, Samstag

Nicht immer funktioniert es einwandfrei. Der Arm ist schon so oft durchstochen, dass er an vielen Stellen ziemlich hart ist. Da dann die Nadel reinzubekommen, ist fast unmöglich. Ich musste heute so sehr drücken, als wäre es Leder und keine Haut. Grad noch als die Nadel schon fast ganz drin war, kam endlich das Blut. 

„Oft durchstochen?“ Wie oft eigentlich? Grob gerechnet? Sechs Jahre. Dreimal pro Woche. Zweiundfünfzig Wochen. Jeweils zwei Nadeln. 6x52x3x2=1.872 mal. Jede Stelle je 936 mal. Zu den ersten Dialysen und zwischendurch mal nur Single-Needle, kommen ca. 20 Stiche weniger an der Venenstelle. Auf einem Raum von etwa 1 cm² (1x1 cm) über 900 mal einstechen und die Nadel dann über 5 Stunden drin lassen, ist kein Wunder, wenn da was hart wird. 

Doch es gibt auf der Welt noch andere Probleme. Ganz andere. Ich hab bei YouTube ein kurzes Video gesehen. Es hat mir das Herz umgedreht! Ich hab´s unten verlinkt. Schaut es euch mal an! Schaut es euch paarmal an! Und schaut, was euch diese Kinderaugen sagen. Seht es euch an und lest dann hier weiter… Hier der Link zum Video: https://bit.ly/4eYqlsC

Ich selbst habe auch viele solcher Kinderaugen gesehen, sehen müssen. Zum Beispiel in Kischinew/Moldawien, Novi Sad/Serbien, Vilnius/Littauen, Narva/Estland und wie oft in Rumänien, landauf, landab. Und mir hat es jedesmal das Herz umgedreht, wenn solche Augen den meinen begegneten. 

Sofort, wirklich sofort und ohne Zögern würde ich, wenn ich nur könnte, wieder auf den Bock steigen und in solche Gebiete Hilfsgüter fahren, um die Not dort wenigstens ein klein wenig zu lindern und solchen Kinderaugen ein Strahlen der Hoffnung zu schenken. 

Das ist einer der wenigen Gründe, wo ich es bis auf´s Blut hasse und es mich total ankotzt, dass ich an diese Scheiß Dialyse angekettet bin! 

Vielleicht und hoffentlich viele andere tun diesen Liebesdienst der Humanitären Transporte.

Bitte!