08.06.2024, Samstag
„Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. (Henry Ford)
Denken hängt eng mit Gedanken zusammen. Sich also Gedanken machen ist Schwerstarbeit, nicht etwa nur Schwerarbeit. Eine schwere Arbeit könnte man sich ja noch aufschwatzen lassen, aber vor Schwerstarbeit möchte sich jeder drücken.
Denken ist eine bewusste Handlung, die bewusste Entscheidungen fordert. So wie beim Laufen. Ich muss entscheiden, ob ich rechts, links oder geradeaus gehen möchte, damit mein Bewegungsapparat weiß, wie er sich verhalten soll. Ich muss entscheiden, wie schnell ich laufen oder ob ich rennen möchte, damit mein Bewegungsapparat weiß, wie er sich verhalten soll. Jede einzelne Bewegung meines Körpers passiert erst, nachdem ich im Kopf eine bestimmte Entscheidung getroffen habe. Gut, viele davon passieren unbewusst, oder ohne erst groß nachdenken zu müssen. Doch passiert nichts, ohne vorher gedacht zu haben.
Und ich kann immer entscheiden, wohin und wie schnell ich laufen möchte. Ausser vielleicht beim Bund, da musste ich hören auf „Reeechts um! Liiinks um! Geradeee aus!“ Da haben andere für mich entschieden.
Doch wenn das andere für mich übernehmen, bin ich nur eine Marionette, ein willenloses Individuum, mit dem jeder machen kann, was er will. Genauso, wenn die Gedanken, die einfach so und ungefragt kommen, bestimmen möchten, dass ich mich jetzt mit ihnen beschäftigen soll. dann bin ich deren Marionette.
Man sieht zum Beispiel hübsche Frauen - und schon drängen sie sich auf (die Gedanken, nicht die Frauen). Aber man kann auch - und das wird ja von den meisten Ehefrauen so erwartet, um nicht zu sagen verlangt - diese Gedanken der Lust und des Verlangens unterdrücken, wegschicken. Und etwas anderes denken.
Ein Angus-Rib-Eye-Steak auf der Speisekarte zu sehen, fördert unweigerlich bestimmte Gedanken und aktiviert die Speicheldrüsen. Ich kann dem aber auch widerstehen und einen Brokkoli-Auflauf bestellen. Ich hab´s immer in der Hand.
Oder wie ich gestern Abend: Im Internet hab ich, eher zufällig, wieder mal die Zubereitung von Kartoffelpuffern gesehen. Gedanken der Lust und des Verlangens… Entscheidungen getroffen. In der Küche sind dann aus 3 Kartoffeln insgesamt 14 Kartoffelpuffer geworden. Als die letzten drei noch in der Pfanne brutzelten, waren die ersten elf schon wieder verschwunden, im Stehen… Lecker! Ich hätte aber auch mit Aquaplaning auf der Zunge sitzenbleiben und an einem Vollkornkeks knabbern können.
Ich kann immer entscheiden, was ich denken und tun möchte. Ich kann einfach Sorgengedanken zulassen, die mich dann überwältigen oder ich kann die Sorgen verdrängen und an was Schönes denken. Aber das ist eben Schwerstarbeit. Und deshalb lassen sich viele von ihren Gedanken regieren, anstatt ihre Gedanken zu regieren. Und das zieht sehr oft leider traurige Konsequenzen nach sich…
Nach all dem Philosophieren noch paar Zitate, die mir durch den Kopf gingen, alle ohne Kommentar:
„Schweigen ist mächtiger als der Versuch, etwas zu beweisen.“
„Wenn das Vertrauen gebrochen ist, bedeutet eine Entschuldigung nichts.“
Und hier die bemerkenswerte Aussage eines Arztes:
https://bit.ly/4ceauED
Ein schönes Wochenende wünsche ich euch.
Heute steht die Sonne schon höher...
Morgennebel über Lich...