11 November 2023

Schwammezeit

11.11.2023, Samstag


Gestern war ich mit dem Bus unterwegs, da habe ich in einem Waldstück einen neuen Wildwechsel gesehen. Naja, ich weiß ja nicht, ob sich sowas überhaupt lohnt. Da kann man Wild, zum Beispiel einen Hasen gegen ein Rebhuhn, einen Fuchs gegen einen Dachs oder auch ein Wildschwein gegen ein Reh wechseln. Ist vielleicht einen Versuch wert. 


Und warum kann jetzt auch wieder ganz gelassen das Wochenende kommen? Weil beide Nadeln wieder wunderbar ihren Weg fanden, heißt, ich hab sie geführt und ihnen gezeigt, wohin sie mussten. So nach dem Motto: „Wartet nur, euch werd ich´s zeigen!“ 


Wisst ihr, dass jetzt wieder Pilzzeit ist? Klar, richtige „Schwammegeecher“ (Pilzjäger) finden 365 Tage im Jahr Pilze. Auch solche, wo du nicht mal weißt, dass das überhaupt Pilze sind. Krause Glucke zum Beispiel. Oder dass man die essen könnte, so giftig sehen die aus. Der Grünspanträuschling zum Beispiel. Doch für Otto-Normal-Pilz-Finder stehen jetzt auch einige in Wald und Wiese einfach so rum. Schopftintling, Hasenbovist, Goldröhrling, Austernseitling, Graublättriger Schwefelkopf. 

Aufpassen muss man da schon ein wenig, wegen dem Verwechseln. Sonst ist man schnell vom Leben in den Tod gewechselt. Pilzgifte können sehr gemein sein! Und die verzeihen auch nichts. Beim giftigen Grünblättrigen Schwefelkopf sind nur die Lamellen etwas andersfarbig. Der giftige Kartoffelbovist lässt sich wie eine Kartoffel schneiden, die anderen sind weich wie Schaumgummi. Der köstliche Perlpilz hat einen glatten Hutrand und eine geriefte Manschette, der giftige Pantherpilz dagegen einen gerieften Rand und eine glatte Manschette. Da könnte man schon „die Manschetten kriegen“, wenn man diese feinen Unterschiede nicht weiß. Naja, wenn alle Stricke reißen, kann man ja probieren. Überlebt man, waren die Pilze nicht giftig. (Zynismus „AUS“!)


Pilze aus der Sicht eines Dialyse-Patienten? Zunächst gilt alles oben geschrieben genauso. Das Gift wirkt meist schneller, als das es bei der Dialyse ausgewaschen werden könnte und es ist nicht belegt, das in Pilzen enthaltene Gifte mit entfernt werden können. Die Maschinen filtern nur aus, was ihnen beigebracht wurde und sie kennen. So, wie das Sprichwort sagt: „Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.“

Allerdings sollte beachtet werden, dass in 150 g Waldpilzen 32% des Tageslimit von Kalium enthalten sind (in Kultur-Champignons z. B. dagegen nur 16%). Wenn du dazu noch Kartoffeln möchtest, wird´s schnell eng. Bei uns daheim gab es früher gebratene Pilze immer mit Butterbrot. Oder gedünstet als „Schwammespalken“.


Sachte also… Und lasst sie euch schmecken.



PS: Pilzsucher sind nur entfernt mit Besuchern oder Erfindern verwandt. Be und Er sind auch nicht essbar.


Go To Top