3 September 2024

Planung ist alles

03.09.2024, Dienstag


Manche mögen´s heiß - und manche eben kompliziert. Der Taxifahrer zum Beispiel. Warum soll er denn einfach und schnell über die Bundesstraße fahren, wenn man auch auf einer engen, kurvenreichen Strecke durch den Wald ans Ziel kommt? Halt später.
Gut, ich bin hier. Und das auch noch pünktlich.


Manche reden davon, dass sie zum Munterwerden morgens erst mal einen Kaffee brauchen. Das bedeutet, dass diese Menschen nach dem Aufstehen noch rumlaufen, als wären sie vom nächtlichen Schlafwandeln auf dem Dachfirst noch nicht wieder zurück oder als hätte das Gehirn die System-Steuererung noch nicht hochgefahren. So, wie früher die alten Windows-PC´s, die ewig gebraucht haben, bis man endlich mal was mit ihnen machen konnte und wo es hieß: „Hymer testet den erweiterten Speicher.“ Dann läuft der erste Schuck Kaffee über die Kehle und sofort öffnet sich im Hirn, versteckt hinter der Festplatte, ein Speichermodul und aktiviert über den Koffein-Pegel nach und nach die Körper-Funktionen. Hm.

Ich hatte gestern im Garten ein anderes Muntermach-Modul. Nach dem Aufstehen raus bei 15° C, ans Waschbecken und mit ca. 15° kaltem Wasser eine Ganzkörperwäsche. Ich war schneller wach, als wie man einen einzigen Schluck Kaffee trinken kann!

Den Kaffee habe ich dann viel später beim gemütlichen Frühstück getrunken. Aber erst abtrocknen, anziehen, Lagerfeuer machen, Topf mit Wasser drüberhängen, warten bis es kocht (das dauert maximal 4 Minuten, man hat kaum genug Zeit, um den Tisch zu decken), die Eier drin kochen (6 Minuten, dann haben sie die perfekte Konsistenz und das Eigelb ist innen noch angenehm weich) und zum Schluss den Kaffee aufbrühen. Danach kann man das Frühstück vor dem Wohnwagen bei angenehmen 18 - 20 Grad an wundervoll frischer Luft und mit dem Orchester der Natur, das rundherum in den Bäumen zwitschert und mit noch anderen netten Besuchern, in aller Ruhe und mit Genuss genießen. 
So wird man munter! So startet man in den Tag! So genießt man das Leben!



Ich hatte doch mal erwähnt, wie kompliziert es sein kann, sich effektiv zu ernähren. Auf der einen Seite braucht man als Dialytiker genug Protein, auf der anderen Seite haben die Lebensmittel mit reichlich Protein leider meist auch reichlich Phosphat und/oder Kalium. Hier mal ein Beispiel von mir gestern:

Gesamt-Protein: 103 g = 110% Tageslimit. Setzt sich hauptsächlich zusammen aus: 200 g Mett* (44%), 0,75 Liter Milch (28,4%), 5 Brötchen (24,3%), 1 Ei (7,6%) und noch paar Kleinigkeiten.

Demgegenüber das Gesamt-Phosphat: Tageslimit. 141,8 % (!!!): 200 g Mett (40,2%), 0,75 l Milch (46,7%), 5 Brötchen (31,3%), 1 Ei (12,6%) und noch paar Kleinigkeiten.

Noch das Gesamt-Kalium: Tageslimit 100,1%: 200 g Mett (35,1%), 0,75 l Milch (30,4%), 5 Brötchen (18,3%), 1 Ei (4,4 %) und noch paar Kleinigkeiten.

Ja, ich hab´s übertrieben! War ja auch ne Affenhitze wieder! Da mussten etliche Phosphat-Binder mit verschluckt werden. Und bei dem reichlichen Kalium ist mein Astrup heute doch nur bei 5,8.


Wenn man VOR dem Essen plant, von dem Einen bissel mehr, dafür von dem Anderen bissl weniger, oder heute das Eine, morgen das Andere, dann kommt man relativ gut über die Runden. Wer, zum Beispiel, braucht denn auch 200 g Mett für eine Mahlzeit!!!

Ein nützlicher Ratgeber dazu, wie man Protein und Phosphat im Griff behalten kann, gibt es zum Beispiel hier: https://bit.ly/3Xso9TJ


Und was Ärzte empfehlen, was man zum Frühstück NICHT essen sollte, auch nicht als Gesunder, kannst du dir hier anschauen: https://bit.ly/3XduYqS


*Mett: Für meine Leser, die nicht aus Hessen sind: Mett ist fertig gewürztes Schweinehack. 100 g kommen zwischen ein Brötchen, dazu noch, wer möchte, ne dicke Schicht rohe Zwiebeln. Lecker! Ja, ich weiß: Schweinefleisch! Aber es gibt eben auch Ausnahmen.



Nur eins noch zum Schuss: Etliche Berliner Wissenschaftler haben neulich herausgefunden.
Sie sind dann aber gleich wieder hineingegangen...


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