4 January 2025

Nicht so einfach

04.01.2025, Samstag


Es ist nicht immer einfach und bedeutet auch eine gewisse Portion Stress und Unruhe, morgens zur Dialyse zu müssen. Das fängt schon am Abend zuvor an: Du musst rechtzeitig ins Bett, damit du deine 7 Stunden schlafen kannst, weil 10 vor 5 der Wecker klingelt. Aufstehen, Toilette, wiegen, anziehen, Bad, Katzenwäsche, Zähne putzen, Medikamente mit 2 Schluck Milch, Sachen einpacken, Jacke, Mütze, runter an die Haustür, auf´s Taxi warten, einsteigen. Dann bist du mehr oder weniger „ausgeliefert.“ Es kostet einen Ex-Fernfahrer immer eine Überwindung, mit jemand anders mitzufahren und dann auch noch hinten zu sitzen. Und wann kommt das Taxi? Pünktlich? Zu spät? Wie viel zu spät? Da gibt es ja zum Glück die Taxi-App, auf der man nachverfolgen kann, wo das Taxi grad ist. Das hilft schon mal, Stress abzubauen und man vermeidet, zu lange an der Haustür zu warten und zu frieren. 


In der Klinik dann - beruhigend ist ja, dass es da die „Woanders-drück-und-von-alleine-Aufgeh-Tür“ gibt - am Platz alles vorbereiten, setzen, Bett einstellen, zudecken, auf Schwester warten, Arm abbinden, desinfektionieren, Nadel nehmen, ansetzen, drücken, reinschieben, von der Schwester abkleben lassen, mit der zweiten Nadel das Gleiche. Wenn dann beim Ansaugen das Blut tatsächlich ohne Widerstand in die Schläuche läuft, dann - und wirklich erst dann - lässt der Morgenstress nach. Er fällt ab, wie Schnee von einem Dach, wie eine verdorrte Blüte von meinen Orchideen. Zack, weg!

Wenn dann noch die Blutdruckmanschette am rechten Arm richtig sitzt (und die ganze Zeit dran bleibt) und du danach noch dein MacBook aufmachen und dir die Seele frei schreiben kannst, die Kopfhörer aufsetzt und die Musik deiner Wahl in den Ohren klingt und das Umfeld etwas in die Ferne gerückt wird, ist der Morgen schon fast perfekt. Vom Frühstück, das dann auch bald kommt, ganz zu schweigen.


Und von der Vorfreude auf eventuelle Spaziergänge am Spätnachmittag auch…

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