6 May 2025

Jedem das Seine

06.05.2025, Dienstag


Es ist doch immer wieder ein erhebendes und beruhigendes Erlebnis, wenn man die Nadeln ansetzt und zack - sind sie drin, da, wo sie sein sollen. Auch wenn man ziemlich sehr drücken muss. Obwohl die Nadeln spitz und scharf wie Nachbars Tochter sind, ist der Shunt doch ziemlich vernarbt und verhärtet. Aber drin waren sie bis jetzt schon jedesmal. Und das bereits seit fast 6 ½ Jahren, dreimal die Woche. Ist schon ´ne Leistung.


Die Einen reisen kreuz und quer durch die Welt, von Land zu Land, schauen sich Burgen und Schlösser an, kraxeln auf Berge, machen nebenbei 30 km lange Radtouren, gehen überall Baden, wo es nur möglich ist. Sie genießen diese Abwechslungen, die verschiedensten Sehenswürdigkeiten, die Schönheiten der Natur überall und gönnen sich dann auch mal ein Stück Torte und Prümtaler Kaffee.

Die Anderen gehen in den Garten, machen die Tür hinter sich zu und genießen diese „andere Welt,“ die so zauberhaft Stille und Ruhe ausstrahlt, wo die Seele zur Ruhe kommt, wo Lasten abfallen, wo Zeit keine Rolle spielt, außer wenn die Dialyse ihren Zoll einfordert und man den letzten Zug erwischen muss, wo das Kaffeewasser morgens über dem Lagerfeuer heiß wird und die Bratwurst auch mal etwas nach Rauch und Ruß schmeckt. 

So hat jeder Seins und ist glücklich dabei. Ich grüße die „Einen“ und wünsche euch noch viele schöne Momente und Orte, bei denen ihr euer Leben genießen könnt. Ihr habt diese Freiheit, dieses Ungebundensein, einfach zu sein, wo ihr wollt. Nutzt die Zeit und Möglichkeit.


Manchmal beneide ich euch ein wenig, wenn ich hier bei Franzi an der Nadel festhänge.

Aber nur ein wenig…

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