02.12.2023, Samstag
Es wird nie so heiß gekocht, wie gegessen werden muss. Was wäre ich, wenn ich Ella nicht hätte…!
Aufwach-Blutdruck: 184/100
Blutdruck zum Dialyse-Start: 169/92
Wasser mitgebracht: 1,2 (plus 0,5) Ich bin am Donnerstag mit minus 0,3 heimgegangen, hab mich beim Trinken disziplinimiert und steh nun gut da. Hatte aber durch den erhöhten Blutdruck mehr Ausscheidung.
Es ist ja so: Im Normalfall, also wenn deine Nieren gesund sind, messen die deine Urinmenge und regulieren damit deinen Blutdruck. Arbeiten nun deine Nieren zu wenig, filtern sie zu wenig Wasser (Urin) aus. Also erhöhen sie den Blutdruck, damit mehr Blut fließt und sie mehr filtern können. Deshalb haben Nierenkranke meist einen zu hohen Blutdruck. Im Gegenzug allerdings rächt sich der erhöhte Blutdruck und macht die Nieren kaputt. Deshalb wiederum ist es wichtig, einen gesunden Blutdruck zu haben, damit die Nieren lange erhalten bleiben.
In der Dialyse-Behandlung wird aus diesem Grund auf einen guten Blutdruck geachtet, um die Nieren so gut wie möglich zu schonen.
Das klingt alles so einfach. Zu wenig Filterleistung - erhöhter Blutdruck, zu viel Filterleistung - niedriger Blutdruck. Das ist, als würde ich den Flug zum Mond beschreiben: Die starten mit großem Getöse, schweben durch das All, zielen auf den Mond, fliegen dort drumrum und landen dann. So einfach ist das. Das kann jeder. Aber die tausende Maschinen, Sensoren, Apparate, Geräte, Elektronik, Mechanik und Hydraulik, die in so einer Rakete verbaut sind, die Computer, die das alles mit milliarden Berechnungen steuern müssen - das lasse ich hier außer Acht.
Oder wie funktioniert dein Auto: Hinten schüttest du Benzin rein, setzt dich auf den Fahrersitz, drückst mit dem Fuß auf ein Hebelchen und schon kommt unten an den Rädern Bewegung raus und du saust durch die Gegend. Du weißt genau, dass zwischen Tank und Rädern viel mehr passiert und nötig ist, damit sich dein Auto auch nur einen Meter bewegt.
Genauso kompliziert ist in Wirklichkeit so eine Niere im Gesamtpaket des Organismus. Milliarden und Abermilliarden Abläufe steuern das Ganze. Vitamine, Sekrete, Mineralstoffe, Nerven und ihre Verbindungen, Botenstoffe und noch tausend andere Dinge sind daran beteiligt. Sogar deine Gefühle, dein Gemütszustand und Umwelteinflüsse werden da mit „eingerechnet.“ Ein Hochleistungs-Computer der neuesten Generation, um Raumschiffe zum Mars und weiter zu bringen oder CERN, der leistungsfähigste Teilchenbeschleuniger der Welt (https://bit.ly/3t2GZ7J) sind blasse Waisenknaben gegenüber den Abläufen in unserem Körper und deren Steuerung durch unser Gehirn. So, als würdest du Metall mit einen Faustkeil statt mit einer lasergesteuerten CNC-Fräsmaschine bearbeiten wollen.
Und wie krieg ich nun meinen Blutdruck in den Griff? Mehr Schlaf, mehr Bewegung an der frischen Luft, mehr Gelassenheit, mehr innere (und äußere) Ruhe.
Aber davon mehr nächste Woche…