05.09.2024, Donnerstag
„Die Welt ist rund! Wir greifen von hinten an!“ So oder ähnlich wird der Taxifahrer denken, wenn er die verschlungenen Waldwege fährt, statt auf der Bundesstraße. Okay, ist nicht (mehr) mein Problem.
Mein Motto lautet: „Konzentriere dich auf deine eigenen Probleme, nicht mehr auf die der Anderen, denn mit deinen hast du genug zu tun. Es geht um dein Leben und deine Gesundheit. Die Anderen müssen für sich selbst sorgen und müssen selber sehen, wie sie zurecht kommen.“
Ich war die letzten zwei Tage, Dienstag und Mittwoch nicht so sehr im Garten, wie immer, sondern mehr in der Klinik Schotten auf der Intensivstation. Dienstag Abend mit dem Rad ´ne Runde gedreht. Unterwegs, fast schon wieder im Garten, wird mir leicht übel und ich denk so: Okay, es reicht, bist ja gleich wieder da. Danach kurz ausgeruht und dann schlafen gegangen. Nach etwa 15 Minuten weckt mich die iWatch: „Puls trotz vermeintlichem Ruhezustand sehr hoch.“ Ich schau nach: 140 PBM!!! Beim Schlafen!!! Ein EKG mit der iWatch vermutete dann Vorhof-Flimmern. Was tun? Warten, bis es sich wieder beruhigt? Tut es nicht. Nun, dann 112 rufen. Nicht dass ich am Morgen aufwache und bin tot. Der Versuch vom Notarzt, mit einer Injektion den Herzrhythmus wieder zu normalisieren, war ergebnislos. Also Klinik, einstweilige Überwachung auf der Intensivstation und am Tag dann mit Elektroschock das Herz wieder zur Vernunft bringen. Die halbe Nacht lief das Herz stur und unerbittlich auf 140 BPM. Der dritte Versuch in dieser Nacht dann, mit einer Injektion das zu ändern, war endlich erfolgreich. 68 PBM! Ein wunderbares Gefühl! Elektroschock also nicht erforderlich. Der Puls war dann auch den ganzen Tag stabil und ich konnte Mittwoch Nachmittag nach Hause.
Mehrere EKG´s und ein Herz-Ultraschall ergaben keine Unregelmäßigkeiten des Herzens. Im Gegenteil. Nach dem Ultraschall fragte ich die Oberärztin: „Da hab ich wohl ein Herz wie ein Vierzigjähriger?“ Und sie antwortet: „Vielleicht noch jünger!“
Mein Nephrologe meinte grad: "Sterben tut man nicht an der Unregelmäßigkeit des Herzrhytmus. Aber an den Auswirkungen: einem Blutgerinsel.
Gut, so etwas zu hören von Leuten, die sich damit auskennen.
Aaaaaber: In nächster Zeit muss ich mir an den dialysefreien Tagen Blutverdünner spritzen, damit sich wegen der außergewöhnlichen Belastung des Herzens keine dieser Gerinsel bilden, die dann in der Lunge (Lungen-Embolie) oder im Gehirn (Schlaganfall) Schaden anrichten könnten. Zur Dialyse bekomme ich den ja sowieso. (Den Blutverdünner, nicht den Schaden!)
Zu viel Bluverdünner kann Gehirnbluten verursachen und man stirbt dran. Zu wenig Blutverdünner kann Gerinsel verursachen und man stirbt dann eben daran.
Uuuund das Zweite: „Junge, lass es langsam angehen, gehe Stress und Hektik und Menschen, die das verbreiten, möglichst weit aus dem Weg. Geh deinen eigenen Weg, lebe dein eigenes Leben, höre nur auf dein Herz und deinen Verstand. (Vielleicht war auch die Mitursache dieser Belastung eine Nachricht, die mich erstmal erschüttert hat und die ich verdauen muss...)
Ich werde damit bestimmt anderen Leuten „auf die Füße treten.“ Aber solange deren Füße unter meinen sind, ist es für mich okay. Denn nochmal 140 Puls? Neee!
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Einige Wissenschaftler aus Berlin haben herausgefunden.
Sie sind danach aber gleich wieder hineingegangen.