7 May 2024

Es lohnt sich

07.05.2024, Dienstag


„Nur die Harten komm´ im Garten…“ Ein verregnetes Wochenende und jede Menge zu tun. Trotz Regen viel erreicht. Bei schönem Wetter kann ja jeder. Nur das „Kommen“ hat nicht wie gewünscht funktioniert. Bei dem Wetter…


Von 7 Dialyse-Plätzen sind heute mal nur zwei belegt. Nein, nicht gleich, was ihr denkt. Zwei kommen wieder, die liegen nur hier in der Klinik irgendwo auf Station. Ist aber trotzdem ungewöhnlich, all die (nicht verwechseln mit ALDI) Jahre war höchstens mal ein Bett leer. Naja, wenn vielleicht das eine oder andere Brötchen dabei abfällt…


Man sollte was gegen den hohen Kalium-Wert tun. Wieder 5,81. Obwohl es gestern nur 0,4er Milchshake gab und KEINE Pommes. Aber der Eis-Milchshake alleine hat schon 2 g Kalium. Das sind 96% vom Tageslimit. Und Samstag nachmittag und Sonntag hab ich ja auch was gegessen und getrunken. Bedeutet?: (Her-)man sollte doch immer seine Ernährung im Blick behalten. Dafür liege ich mit dem Wasser im Limit. 2,3 Liter. Für ein ganzes Wochenende ist das gut. 


Wie versprochen heute die Auswertung meiner Blutuntersuchung:
Zwei entscheidende Werte:
Vergleich Januar ´24/April ´24:
Harnstoff: 174/137 (Norm: 16,6 - 48,5 mg/dl)
Kreatinin: 11,35/10,27 (Norm: 0,64 - 1,19 mg/dl)


Beim Abbau von Amminosäuren (Proteinen) wird zunächst Ammoniak gebildet. Dieses wird in der Leber in Harnstoff umgewandelt, der dann eigentlich über die Nieren und die Blase ausgeschieden wird. Eigentlich. (Klingt so einfach, ist aber viel komplizierter.) Aber bei Dialyse-Patienten ist das halt, wie vieles andere auch, bissel anders. Je mehr Proteine man zu sich nimmt, umso mehr Harnstoff bildet sich. Hier ist besonders das tierische Protein zu nennen, also Fleisch, Wurst & Co.

Kreatinin entsteht als Abbauprodukt des Energie-Stoffwechsels in der Muskulatur. Je mehr Proteine zugeführt werden und die Muskeln mit Energie versorgen, um so mehr Kreatinin wird gebildet, das auch - eigentlich - über die Nieren und die Blase ausgeschieden werden… sollte.


Hier liegt das Dilemma: Dialytiker brauchen eine erhöhte Menge an Proteinen, weil durch die Dialyse ein Teil davon verlorengeht. Aber die Mehrmenge an Proteinen bewirkt auch einen Anstieg der Harnstoff- und Kreatinin-Produktion. Du willst gesund leben und isst mehr Proteine. Du willst gesund bleiben und isst weniger Proteine. Ein ständiger K(r)ampf.


Bei mir ist es jetzt so: Seit der OP bzw. der Koloskopie (da, wo mir der „Koloss“ in den Darm und weiter geschoben wurde), wurde mir empfohlen, möglichst keine Schweinefleisch-Produkte zu essen. Es gibt ja gutes und weniger gutes Fleisch. Das entscheidet nicht (nur) der Preis. Schwein ist minderwertigeres Fleisch gegenüber Rind oder Geflügel. Da kannste diskutieren, wie du willst und Nackensteaks und Hack vom Grill so gerne essen, wie du willst. Schwein ist nicht so gesund - milde ausgedrückt. Die meiste Wurst, wenn nicht anders deklariert, ist ebenfalls aus Schweinefleisch.


Nun habe ich seitdem konsequent auf Schwein verzichtet, Fleisch wie Wurst. Es gibt ja auch herrliche Rinderstücke, auf die man zurückgreifen kann. Das fängt schon beim Kochfleisch an. So eine Beinscheibe oder ein Rippenstück - köstlich. Und Buletten aus reinem Rinderhack schmecken viel intensiver und sind nicht so fettig, wenn man sie richtig zubereitet. (Heißen die dann nicht Bull-Etten?) Gut, mal ´ne Thüringer Bratwurst ist auch noch drin oder ´ne deftige Scheibe Salami. Aber ganz selten. 

Und allein diese Ernährungs-Umstellung hat den Harnstoffwert um 3,7 mg/dl verringert.
Beim Kreatinin ist es ähnlich: Weniger Fleisch (auch Rind, das kann ja sonst keiner bezahlen!), dafür mehr Quark, Joghurt und Käse: 1,08 mg/dl weniger.


Auch wenn ich bei beiden Werten noch astronomisch weit vom Normwert entfernt bin. Ich arbeite aber dran.


P.S.: Es SIND noch zwei Brötchen-Hälften abgefallen. Mit Käse. Und ´n dritter Kaffee...


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