22.06.2024, Samstag
Vor uns ein anderes Taxi. Ortseingangsschild mit Beschränkung auf 30 km/h bis 06.00 Uhr. Anzeige an der Geschwindigkeitstafel: 77. Wir hinterher mit 54. Heidiwitzka, Herr General, ´s pressiert, wie´d Sau (sang´s de Bayern).
Es ist immer wieder ein Privileg, sich selbst Punktieren zu können. Man weiß, wie man stechen muss, mann spürt es und kann entsprechend korrigieren. Die Schwestern mögen das ja auch ordentlich machen, aber doch macht es jede etwas anders und man ist ihnen - das ist nicht böse gemeint - irgendwie ausgeliefert. Selber punktieren freut einen dann, wenn alles gut sitzt und das Blut ungehindert läuft. So wie heute.
Dieser Samstag verlief auch ohne die Hektik von voriger Woche. Ruhe und genügend Zeit sind die Voraussetzungen für die erfolgreiche Nadel-Stecherei.
Gestern habe ich bei mir zuhause den Glasfaser-Anschluss fertig verlegt. Alles nach Anleitung eingerichtet und gestartet - Fehlermeldung: „Kabelproblem, Service anrufen.“ Na toll. Das kann ja noch heiter werden. Ich habe schon befürchtet, dass ich beim Verlegen der 20 Meter Glasfaserkabel von Keller bis hoch in die Wohnung zu unvorsichtig gewesen bin und das Kabel geknickt oder anderswie beschädigt habe. Ich hätte mit neuem Kabel nochmal von vorn beginnen müssen. Nach einem freundlichen Telefonat mit der Technik stellte sich heraus, dass ich nur das LAN-Kabel in die falsche Buchse gesteckt hatte. Puh, doch gut gegangen. Es funktioniert einwandfrei! Und schnell! Anschließend habe ich ca. 30 Meter Kupferkabel ausgebaut, mit denen bis jetzt meine Wohnung rundum „vernetzt“ war. Wird nicht mehr benötigt, das WLAN reicht überall hin.
Wenn man sich das überlegt… Vor der Wende `89 hatten wir gar kein Telefon. Nach ´89 ein Festnetz-Telefon mit Tastenfeld. Kein Internet, kein Mobilphone, keine SMS, keine Sprachnachrichten, keine eingebaute Kamera, keine Musik, die da hätte rauskommen können, kein Google-Maps, kein Navi, kein Nix. Nur Anrufen und Angerufen werden. War man nicht zuhause, war man nicht erreichbar. Und wir haben das locker überlebt! Die Kinder haben wir mit 10 Pfennigen rausgehen lassen, damit sie mal bei Notfällen an der Telefonzelle hätten zuhause anrufen können.
Übrigens: Wir Ossi-Kinder haben nicht geweint, wenn mal was weh getan hat. Außer wenn es stark geblutet hat oder komisch wegstand.
Aber heutzutage… Wo ist sie nur hin, die gute alte Zeit?