27.08.2024, Dienstag
Das Wochenende ist vorbei. Geil war´s! In jeder Hinsicht, Absicht, Zuversicht, Aussicht, Vorsicht, Rücksicht, Weitsicht.
Heute zum ersten Mal wieder pünktlich in der Klinik. Der Fahrer wollte zwar wieder eine andere Patientin abholen und ich musste bissel reden, dann hat er mich direkt in die Klinik gefahren.
Und nein, die Patientin, die immer mit mir gefahren wurde, braucht nicht mehr abgeholt zu werden. Die ist letzte Woche Mittwoch verstorben. So einfach. Sie stand doch noch „mitten im Leben.“ Gesten war die Beerdigung. Tja…
Dafür funktioniert heute hier das Internet nicht. Nicht nur, dass ich kein WLAN habe, auch die Maschinen untereinander und mit der Waage und dem Zentral-Computer haben keine Verbindung. Das Leben mit der Elektronik ist so filigran und anfällig für Störungen - eine Komponente fällt aus und alles bricht zusammen wie ein Kartenhaus.
Früher, zu meiner Kfz-Schlosser-Zeit konnten wir einen Motor zerlegen, defekte Teile austauschen oder auch mal Ventile einschleifen, den Zylinderkopf planschleifen oder Pleuellager wechseln und dann wieder alles zusammenbauen und das Ding lief wieder wie neu (oder noch besser!). Heute? Machst die Motorhaube auf und weißt erstmal gar nicht, wo der Motor ist. Alles zugebaut und verkabelt und verdrahtet und ohne irgendwelche elektronische Messgeräte und Diagnosemaschinen läuft da gar nichts mehr. Die „Mechatroniker“ wie sie heute heißen, stehen mit ihren Laptops hilflos davor und können gar nicht mehr reparieren, höchstens noch Komponenten wechseln.
Ein Beispiel: Eine Frau kommt mit einem simplen Skoda in die Werkstatt (nicht etwa so ein HighTec -Gefährt wie ein Mercedes EQE 350 4MATIC SUV für 102.355,95 €!) Die Servo-Lenkung geht nicht mehr. (Beim Auto, nicht bei der Frau!) Die Mechatroniker machen „Diagnose.“ An der Servopumpe kommt kein Strom an. Pumpe kaputt, ein Wechsel wird zu teuer, Reparatur lohnt sich nicht mehr. Die Frau gibt im guten Glauben an die Werkstatt ihr Auto in Zahlung und kauft sich ein neues.
Ein Mechaniker, noch von der alten Sorte, nimmt sich das Auto mal her, checkt alles durch und geht - wie wir das früher eben gewohnt waren - der Sache auf den Grund, sucht, guckt, prüft, probiert, schraubt auch mal die Radkastenverkleidung ab, hinter der die Pumpe sitzt usw. Und er findet den Fehler: Nix Pumpe kaputt, nix zu teuer oder nix mehr lohnenswert. Eine einfache Blattsicherung für 3,19 € war durchgebrannt, hatte einen Haarriss. Sicherung ausgetauscht, das Auto läuft und schnurrt wie eine Nähmaschine.
Armes Deutschland! Oder? Früher stand in einer Betriebsanleitung noch, wie man Motor-Ventile einschleift, heute wird darauf hingewiesen, dass man die Batteriesäure nicht trinken darf! Wo geht die Menschheit nur hin?! Wenn die Generation von heute in zwanzig Jahren meine Rente finanzieren soll, sehe ich schwarz. Dann muss ich wohl dauerhaft im Garten wohnen und mein Gemüse usw. selbst anbauen. Das Seniorenticket von der RMV kann ich mir dann auch nicht mehr leisten und ich muss wieder auf´s Fahrrad umsteigen.
In zwanzig Jahren! Da bin ich grad mal neunzig! Pfff!