3 October 2024

Alles richtig gut

03.10.2024,Donnerstag


3.10., da kommen Erinnerungen an frühere Zeiten hoch. Mauerfall, aus Ost wird West und so. Klar, an spätere Zeiten kann man sich ja auch nicht erinnern, die kommen ja erst. Deshalb klingt das immer so komisch, wenn jemand sagt: „Ich hab mich zurückerinnert.“


Endlich wieder mit beiden Händen schreiben! Nicht mehr so ungewohnt nur mit der linken Hand wie gestern. 

Hä? Ja! Herzkatheter-Untersuchung! Gestern. Durch die lokale Betäubung des Handgelenkes hatte ich den ganzen Tag taube Finger.

Da kriegste ein Katheter (einen langen, dünnen Schlauch) in die Hand-Arterie geschoben bis zum Herz und noch bissel rein. Dann zweigt der Schlauch in der oberen Herzkammer ab und geht nach außen in die Herzkranzgefäße, in die dann Kontrastmittel gespritzt wird. Über ein Röntgengerät außerhalb des Körpers sieht man dann den Zustand der Blutgefäße. (*Wer es ausführlicher wissen will, was da mit mir gemacht wurde, kann es unten am Schluss des Beitrages lesen. Nur Punkt 6 ist bei mir ausgefallen, weil alles in bester Ordnung ist da drinnen.*)


War interessant, mein eigenes Herz schlagen zu sehen und wie das Blut da so durch die Adern fließt. Wie filigran das alles ist und doch funktioniert das schon viele Jahrzehnte lang. Ich durfte aber keine Fotos machen oder gar filmen dabei. Musste wieder ganz still halten.

Danach hab ich zu viel rumgezappelt und die Einstichstelle hat nachgeblutet. Auf einer Arterie ist halt wesentlich mehr Druck als bei einer Dialyse-Nadel-Einstich-Stelle (0,1904 zu 0,1224 kp/cm² bei 140/90 mmHg). Also still halten! Deshalb dann auch die Nur-mit-einem-Finger-der-linken-Hand-Schreibe-Technik am Handy. 

Aber heute sitze ich wieder auf meinem Platz in der Dialyse und genieße meine Freiheit.

Nur mit zwei Nadeln im linken Arm.


*Die arterielle Herzkatheter-Untersuchung, auch Koronarangiographie genannt, ist ein diagnostisches Verfahren zur Untersuchung der Herzkranzgefäße und der Funktion des Herzens. Sie wird häufig eingesetzt, um Verengungen oder Blockaden in den Herzkranzgefäßen (Koronararterien) festzustellen, die Herzprobleme wie Angina pectoris oder Herzinfarkte verursachen können. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Erklärung des Ablaufs:

1. Vorbereitung: Der Patient wird auf die Untersuchung vorbereitet, oft durch die Verabreichung eines Beruhigungsmittels, um Nervosität zu reduzieren. Der Zugang erfolgt meist über die Leistenarterie (Arteria femoralis) oder die Handgelenksarterie (Arteria radialis).

2. Lokale Betäubung: Die Einstichstelle wird lokal betäubt, um Schmerzen während des Eingriffs zu vermeiden.

3. Einführen des Katheters: Ein dünner, flexibler Schlauch, der sogenannte Katheter, wird durch die betäubte Stelle in die Arterie eingeführt. Der Arzt schiebt den Katheter vorsichtig durch das Gefäßsystem bis zu den Koronararterien des Herzens.

4. Kontrastmittelgabe: Sobald der Katheter an der richtigen Stelle ist, wird ein Kontrastmittel durch ihn injiziert. Dieses Mittel macht die Herzkranzgefäße auf einem speziellen Röntgenbild (Fluoroskopie) sichtbar.

5. Röntgenaufnahmen: Mithilfe der Röntgenbilder kann der Arzt die Koronararterien betrachten und Verengungen oder Blockaden erkennen. Die Bewegung des Kontrastmittels zeigt auch, wie gut das Blut durch die Gefäße fließt.

6. Zusätzliche Eingriffe: Falls während der Untersuchung eine Verengung oder Blockade festgestellt wird, kann der Arzt in manchen Fällen sofort eine Ballondilatation oder die Platzierung eines Stents vornehmen (diese Prozedur nennt man perkutane Koronarintervention, PCI).

7. Abschluss: Nach der Untersuchung wird der Katheter vorsichtig entfernt, und es wird Druck auf die Einstichstelle ausgeübt, um Blutungen zu verhindern. Je nach Zugang (Leiste oder Handgelenk) bleibt der Patient einige Stunden zur Überwachung im Krankenhaus.

Die Untersuchung dauert in der Regel etwa 30 bis 60 Minuten und gilt als relativ sicher. Sie ermöglicht eine genaue Beurteilung der Herzkranzgefäße und hilft bei der Planung weiterer Behandlungen, wenn notwendig.

Nicht so schlimm wie damals beim Nadel-Crash

(Man sieht am Handgelenk rechts deutlich die Einstichstelle.)

Der "Bockwurst-Nadel-Crash"

(Hat der Schwester damals eine Bockwurst gekostet.)

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