06.06.2024, Donnerstag
Heute waren die Wolken müde. Sie haben noch geschlafen und lagen ganz unten auf der Erde. Und wir mussten dann durch diesen Nebel fahren.
Mir gehen seit einigen Tagen die Worte Jesu nicht mehr aus dem Kopf: „…aber ihr habt nicht gewollt.“ (Mt. 23, 37)
Jesus Christus hatte seine Vollmacht und Autorität als Sohn Gottes durch unzählige Zeichen und Wunder, die durch Augenzeugen bestätigt wurden, immer und immer wieder beglaubigt. Er hat Kranke geheilt: von Geburt an Blinde, Taubstumme, Leprakranke. Auch Lahme, darunter einen, der seit 38 Jahren - wohl wegen einer Querschnittslähmung in seiner Jugend - keinen Schritt mehr machen konnte. Sogar Tote hat er wieder zum Leben erweckt. Mindestens drei: eine 12-Jährige, einen Jugendlichen, ca. 25-30 Jahre und einen älteren Mann, der bereits seit drei Tagen in der Gruft lag.
Alles kein Problem für den Sohn Gottes. Darüberhinaus hat er noch Wasser zu Wein gemacht, etwa 8.000 Menschen (5.000 Männer plus Frauen und Kinder) mit 5 Broten und zwei Fischen satt bekommen usw.
Und das Wichtigste: Er hat zahllosen verzweifelten und verängstigten Menschen wieder Hoffnung und Zuversicht geschenkt, die Vergangenheit ausgelöscht und ihr Leben neu und heil gemacht.
Ihm war nichts unmöglich.
Nur eines konnte er nicht: Den Menschen helfen, die in ihrer Verbohrtheit und Sturheit an ihren alten Prinzipien und Überlieferungen, ihrem gewohnten Denken, ihren Religionsvorschriften festgehalten haben - oft wider besseres Wissen - nur um ihre mühsam erworbene Macht und Anerkennung vor den Menschen nicht zu verlieren oder einfach nur aus Bequemlichkeit. Hier waren dem allmächtigen Messias die Hände gebunden, war er hilf- und machtlos, weil Gott immer den Willen des Menschen akzeptiert und ihn nicht zwingt, den weisen, liebevollen Rat Gottes zu tun und seine guten Wege zu beschreiten.
„Wie oft habe ich versucht, euch vor den Irrwegen und falschen Gedanken, vor dem Wahnsinn des Fanatismus und religiösem Irrsinn zu befreien, um euch so vor anderen, vor euch selbst und vor den damit verbundenen Gefahren zu schützen. Ich wollte euch den guten Weg zeigen, auf dem ihr Leben, Erfüllung, Heil und Frieden findet. Ich wollte euch Schutz geben, wie eine Henne ihre Kücken bei Gefahr unter ihre Flügel nimmt, aber ihr habt NICHT GEWOLLT!“
Die politischen Ereignisse damals, zwischen 33 und 70 nach Christus, hätten einen anderen Verlauf genommen, wenn die Oberen des Volkes Jesus als den verheißenen Messias akzeptiert und angenommen hätten. So aber haben sie den Sohn Gottes gekreuzigt…
Im Jahr 70 kam dann, was kommen musste und Jesus vorausgesagt hatte (Mt. 24,1): Jerusalem wurde von der römischen Besatzungsmacht zerstört, der Tempel bis auf die Grundmauern niedergerissen, Israel als Volk hörte auf, zu existieren. (Und wurde erst 1878 Jahre später, nämlich am 14. Mai 1948, wieder gegründet.)
„… aber ihr habt nicht gewollt.“
Warum erzähle ich das? Weil es heute, 2024, genauso ein Prinzip des Lebens für alle Bewohner der Erde ist: „Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.“ Dir kann nur geholfen werden, wenn du das auch WILLST. Da geht kein Weg daran vorbei. Auch heute noch ist Gott machtlos gegenüber dem Willen des Menschen. Den stellt er immer über seinen. Was immer du dir wünschst und wie dein Leben aussehen soll, willst du wirklich die damit verbundenen und nötigen Veränderungen, auch im Denken, annehmen und praktizieren…?
Ein Beispiel, das mich vor Jahren echt umgehauen hat: Bei einem Heilungsgottesdienst saß eine Frau im Rollstuhl. Sie konnte keinen Schritt laufen. Ihr Mann hat sie all die Jahre liebevoll gepflegt und umhegt. In diesem Gottesdienst wurde für sie gebetet und sie konnte tatsächlich aus dem Rollstuhl aufstehen und ganz alleine Schritte machen. Sie war geheilt! (Ja, Jesus heilt auch heute noch!) Doch dann kehrte sie um und setzte sich wieder in den Rollstuhl. „Wenn ich mir überlege, auf welchen Luxus ich verzichten müsste, wenn ich wieder gesund bin, auf all die Versorgung und Pflege und wenn ich dann wieder ein „normales“ Leben mit Arbeit in Beruf und Haushalt führen müsste - dann will ich lieber krank bleiben.“
Sie ist danach nie wieder aus dem Rollstuhl aufgestanden. Und ob ihr Mann sie dann weiterhin gepflegt hat, ist nicht überliefert.
„… aber du hast nicht gewollt.“
Und du?