Vor und nach

Mittwoch


Heute war das Bordbistro geöffnet. Im Taxi. Der Fahrer hat mir ein Bonbon geschenkt. „Orange-Ingwer.“ Wie der Name schon sagt… 
Vielleicht sollte das auch als Beruhigungsdroge wirken. Mit 112 km/h in die 50er Zone und mit 140 km/h in die 70er. Geschwindigkeitsschilder sind ja ohnehin nur Empfehlungen. 


Es ist immer noch irgendwie ungewohnt, tagsüber frei zu haben und abends dann fertig machen müssen für die Dialyse. Sonst habe ich den komplett freien Tag dazwischen genutzt, um zum Beispiel mich in den Garten zu verkrümeln. Jetzt muss ich entscheiden, ob ich nach der Dia gehe oder vor der Dia. Oder vormittags nach der Dia und bis zum nächsten Tag nachmittags vor der Dia. Vor und nach und nach wie vor und vorneweg und hinterher und überhaupt…


Heute war ich VOR der Dialyse im Garten, also von meinem freien Vormittag, 10:00 Uhr bis Nachmittag, 16:00 Uhr. Ich kann euch sagen - eigentlich müsste das heißen: Ich kann euch schreiben. - es ist völlig ungewohnt, im Garten zu arbeiten (heute hab ich das Himbeerbeet gejätet, schwitz, stöhn!), sich anzustrengen, nach Hause zu kommen, müde und abgespannt zu sein, wie immer vom Garten, und dann sich vorbereiten zu müssen auf Nancy-Kuschelzeit. Gut, dass ich noch ne gute Stunde geschlafen hab vorher.


Und doch hab ich wieder mit ruhiger Hand meine beiden süßen, kleinen, gelben, 1,8 mm dicken Kanülen punktiert.
Es läuft also. Das Blut durch die Schläuche und durch Nancy im Besonderen, die Dialyse im Allgemeinen und der Tagesrhythmus mit vor und nach im Speziellen. Lassen wir es also laufen. 

Mal sehen, wo’s hinläuft…

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