01.09.2023, Donnerstag
Schon zwei meiner Nephrologen haben mir bestätigt, dass dieses Tagebuch recht interessant ist und auch von medizinischer Sicht durchaus korrekt. Eben aus Sicht des Patienten und nicht des Arztes.
Wir sprechen einfach von Nierenversagen, der Arzt von Niereninsuffizienz. Ist aber beides dasselbe. Nur dass nicht unbedingt in Suff die Nieren versagen, sondern eher die Leber. Und es gibt Primärharn und Sekundärharn, Glomeruli, Bowman-Kapseln, Nephronröhrchen, Filtration, Rückresorbtion und Secretion und all so Sachen.
Brauchen wir Patienten gar nicht wissen. Klar, wenn man´s trotzdem weiß, kann man sich besser reinversetzen, wie´s funktioniert und auch erkennen, dass die meisten Anordnungen von den Ärzten durchaus Sinn machen - und nicht nur dazu dienen, uns ihre Überlegenheit zu demonstrieren und uns zu quälen.
Was wir wissen müssen, ist, wieviel wir täglich trinken und wieviel wir von was essen dürfen, dass wir uns täglich wiegen und auch ab und zu den Blutdruck messen sollten, viel draußen an der frischen Luft bewegen müssen und wann unsere Dialyse-Zeiten sind. Für manche noch, die sich selber stechen, sollten sicher wissen, wie man die Nadeln ansetzen muss, damit sie ins Blut und nicht ins Fleisch geraten. Alles andere machen die Schwestern, Pfleger und Ärzte.
Du musst dich nicht mal um´s Frühstück kümmern. Auch das wird dir ans Bett gebracht. Nur essen solltest du es selber.
Wie ich nachher gleich.
Heute mit Mozart´s Symphonie Nr. 40 und der „Jupiter“-Symphonie Nr. 41…