19.09.2023, Dienstag
Es ist schon schön, wenn die Nadeln so unkompliziert in die Blutbahn flutschen. Macht richtig Spaß. Falls man von Spaß reden kann, wenn man sich zwei 1,6 mm dicke Hohlnadeln in den Arm stechen muss.
Spaß. Spaß am Garten-Wochenende. Ich finde es fast ein wenig schade, dass man sich danach zuhause duschen muss. Der ganze Duft, der Geschmack der Freiheit - alles weggespült. So, als wäre man in eine sterile, kalte, unbarmherzige Welt gewechselt. Ohne Doris, Anna, Liesel und all die anderen. Aber das ist das Leben: Unbarmherzig, kalt, berechnend, unwiederholbar, gefährlich.
Daneben gibt es zum Glück noch Ella. Und den Garten. Das ist wie „Narnia“ - eine andere Welt. Man muss nur durch den Schrank gehen…
Abr erst mal sitze ich hier, mit den zwei Nadeln im Arm und las mich von Gift und überschüssigem Wasser befreien. Und weil ich nach jeder Dialyse ziemlich weit unter meinem Trockengewicht war, wurde dieses 500 g runtergesetzt, von 77,7 kg auf 77,2 kg. Deshalb hab ich heute gleich mal 3,1 Liter „zu viel“ mitgebracht. Mal sehen, wie Ella das händelt. Es ist schon erstaunlich, wie viel Wasser sich im Körper ansammeln kann. Häufig in den Beinen, aber ne ganze Menge auch im Bauchraum. Das ist nicht unbedingt immer ein „Bierbauch“ oder eine „Speckrolle“ - oft ist es nur überschüssiges Wasser.
Gleich gibt es Frühstück. Das zählt auch zu den angenehmen Dingen in Narnia.
Bis Donnerstag dann…