Leider viel zu kurz

Montag


Das Wochenende ist schon vorbei. Leider. Es war viel zu kurz. Aber es gab durchaus auch schöne Momente. Nachts am Lagerfeuer sitzen und gedankenversunken in die Flammen schauen, ein Glas Rotwein dabei trinken, ab und zu ein Scheit Holz nachlegen, zuschauen, wie immer mehr Sterne am Himmel aufblinken, wie die Positionslichter der Flugzeuge dazwischen wandern und nie an einen der Sterne stoßen, wie es langsam immer kälter wird und man einfach nur etwas näher ans Feuer rücken muss, wie der Nachbar kurz vor Mitternacht plötzlich fragt, ob er noch auf ein Bier vorbeikommen darf - und wie der neue Tag dann mit einem explosiven Feuerwerk beginnt und am Besten nie enden sollte. Warum kann man solche Momente nicht einfach festhalten um sie zu genießen, so lange man möchte? Warum sind diese Wochenenden so grausam kurz und die Dialysezeiten so grausam lang?


Der Tag heute war dagegen alles andere als optimal. Müde, abgespannt, ausgelaugt, satte drei Liter über dem Trockengewicht. Das muss heute Nacht alles wieder raus. 3 Liter, das sind 2 volle 1,5-Liter-Flaschen vom Getränkemarkt. Das steckst du nicht einfach so weg, wenn du sonst schon bei 2,2 Liter Probleme bekommst. Der Blutdruck ist auch wieder höher als letzte Woche. Dazu kommen noch die stechenden Schmerzen in der Hand vom Schwannom im Arm, die hier beim Schreiben grad wieder auftreten. Nein, es gab schon schönere Tage. 


Ich freu mich aber schon wieder auf den Spaziergang morgen Früh. Den kann ich genießen und meinen Blutdruck überreden, auf normale Werte zu sinken, zumindest zeitweise. 


Und wenn es unterwegs zu viel wird, kann man ja einfach den Stecker ziehen...

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