15 June 2023

Gar nicht so kompliziert

Donnerstag


Freud und Leid liegen oft nur 26,36 m voneinander entfernt… (Wer´s versteht…)

Neulich hatte ich doch Besuch im Garten: Die Indianer waren da! Und was soll ich sagen? Jetzt sind die Johannisbeeren rot.


Und so läuft´s jedesmal:
Ankunft Klinik, Hände desinfizieren, Toilette, Hände desinfizieren, zum Platz, Tasche abstellen, Bett richten, Patientenkarte nehmen und zur Waage, zurück zum Platz, MacBook, Brille und Handy auspacken, Startkid ON öffnen, Unterlage rausnehmen, Pflaster und Pflaster-Streifen beiseite legen, Mullkissen mit Desinfektionsmittel tränken, Nadeln auspacken, Verschlusskappen entfernen, Inject-Luer-Solo-Spritzen 5 ml auspacken und an die Schläuche der Nadeln stecken, ins Bett setzen und hochfahren, Keil unter den Arm legen und Unterlage auflegen, Mullkissen auf Shunt legen, warten, bis Schwester kommt, Mullkissen entfernen, Nadel nehmen, roten Punkt nach oben drehen, richtig ansetzen, einstechen.

Soweit das, was ich tun kann. Inzwischen hat die Schwester meine Patientenkarte in der Maschine platziert, die Kanüle für das Dialyse-Konzentrat aus der Maschine in den Kanister gesteckt, den Klipp für Schlauchhalter an Ärmel befestigt.

Nun wendet sie sich mir zu: mit der Spritze an erster Nadel Blut ansaugen, ob Blutfluss ok, mit Pflaster Nadel fixieren, mit Streifen zusätzlich sichern, zweite Nadel nehmen, roten Punkt nach oben drehen, richtig ansetzen, einstechen, mit Spritze an zweiter Nadel Blut ansaugen, ob Blutfluss ok, bei Bedarf Tupfer unterlegen, wenn die Nadel zu flach liegt und oben am Shunt anliegt, mit Pflaster Nadel fixieren, mit Streifen zusätzlich sichern, Schläuche von Maschine abnehmen, zuerst an die arterielle (untere) Nadel anschließen und in Klipp einhängen, danach an die venöse (obere) Nadel und in Klipp einhängen, beide Schläuche mit Pflasterstreifen am Arm fixieren, Schlauchverschlüsse an den Nadeln und an den Schläuchen öffnen, Maschine starten (Blut läuft jetzt durch die Schläuche zur Maschine und dann zu mir zurück.), Blutgerinnungsmittel in Schlauch injizieren, am Display meine Werte einstellen, UF-Ziel (wieviel Ella mir heute Wasser entziehen soll) einstellen, Blutdruckmanschette an rechten Arm anlegen, Blutdruck messen, Perfusor an Maschine anbingen, Ferlecit-Spritze in Perfusor einlegen, Schlauch an System anschließen und Perfusor starten, alle Werte in Patienten-Akte dokumentieren, Tisch abräumen und desinfizieren.


Ist doch gar nicht so viel zu tun…

Später kommt eine zweite Schwester und kontrolliert, ob alles korrekt abgelaufen und eingestellt ist,


Irgendwann… werd ich auch die zweite Nadel wieder selber stechen…


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