17 June 2023

Ganz einfach

Samstag


Heute mal wieder von einem Pilotenanwärter abgeholt worden. Er übt wohl für den Einsatz mit dem Eurofighter. Mit 100 Sachen durch den Wald mit Wildwechsel heizen und statt die Geschwindigkeit zu drosseln lieber die Hupe mit Dauerton als Abschreckung missbrauchen. Naja, ein bisschen Kick muss schon sein. Was wären wir denn ohne die vielen Verrückten…


Gestern hab ich mit Freuden festgestellt, dass der Besuch der Indianer neulich (oder war es schon überneulich?) in meinem Garten nicht nur die Johannisbeeren rot gemacht hat, sondern auch die ersten Kirschen. Cool! Gartentor auf, rein, Tor zu, Tasche abstellen, hochlangen, Kirschen pflücken, genießen… Kirschen!!! Nun geht das wieder los! Kirschen haben viel Kalium. Ich werd´s überleben, wie jedes Jahr. Muss halt bei anderen Sachen aufpassen, damit das Tageslimit nicht gesprengt wird. Es gibt ja Bücher, Listen und Tabellen, wo das alles nachzuschauen geht.


Und es gibt die MIZU-App, wo man alles so schön eintragen kann, was man zu den einzelnen Mahlzeiten verdrückt. Die App rechnet dann selbständig aus, wieviel du von was zu dir genommen hast. Grad die für uns Dialytiker wichtigen Parameter wie Kalium, Phosphat, Natrium und Protein stehen ganz oben. Insgesamt zeigt dir die App 47 verschiedene Werte der verzehrten Nahrungsmittel an. Mineralstoffe, fettlösliche und wasserlösliche Vitamine, Zucker usw. Da kannst du praktisch gar nichts mehr falsch machen bei deiner Ernährung.

Zum Beispiel mein Frühstück nachher: 4 halbe Brötchen mit Butter, 1 halbes mit Käse, 1 halbes mit Wurst, 300 ml Kaffee mit Milch und Zucker, 200 ml Apfelschorle. Da hab ich dann 631 mg Kalium (32% des Tageslimit), 339 mg Phosphat (33%), 1 g Natrium (69%) verdrückt. Würde ich auf die Butterbrötchen noch Wurst oder Käse wollen, hätte ich meinen Natrium-(Kochsalz-)Bedarf auf über 2 Gramm hochgepeppt. Das wären 104% des gesamten Tagesbedarfs. Was soll ich dann noch tagsüber essen? 

Und so kann ich genau sehen, ob und was und wieviel ich essen kann, um wenigstens annähernd im Limit zu bleiben. Mit der Zeit gewöhnt man sich dran und weiß auch ohne App, was gut und was zu viel ist und man kontrolliert eher nur spontan oder wenn es mal etwas Besonderes gibt. 


Reife Kirschen zum Beispiel…


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