25 May 2023

Feuchtgebiete

25.05.2023, Donnerstag


Gestern im Garten mal wieder genagelt. Fußbodenbelag im Schuppen war lose. Und aufgeräumt. Was sich so alles ansammelt im Laufe der Zeit! Zuletzt steht alles vorn an der Tür und man kommt an die Sachen hinten gar nicht mehr ran. Und Blümchen nass gemacht. Die hatten es auch nötig.


Das ist da so ähnlich wie bei der Dialyse. Da wird zwar nicht genagelt, sondern „genadelt“ und alle Giftstoffe, die da so nutzlos aber krankmachend lose im Körper herumschweben, entfernt. Da sammelt sich ne ganze Menge an. In den Zehen zum Beispiel, weil die ja normalerweise ganz unten sind. Etwa Kreatinin. Das wird immer mehr und verstopft die kleinen Blutgefäße. Dann kommen die Nerven ganz hinten nicht mehr an den Sauerstoff im Blut und funktionieren nicht mehr richtig. Daher die periphere Polyneuropathie. Beim „Nassmachen“ allerdings muss man aufpassen, dass es nicht zu „feucht“ wird. Thema „Trinkmenge“. Ich stelle in den letzten Tagen einen positiven Trend fest. Ich bringe immer etwas weniger über meinem Trockengewicht mit. Heute nur 1,7 Liter.


Hierzu nochmal etwas zur Erklärung: Du hast ein Trockengewicht. Das ist das Gewicht, das du auf die Waage bringen würdest, wenn du gesund wärst und deine Nieren noch voll funktionieren würden. Das ist ein geschätzter Wert. Zu diesem Wert werden dann noch 500 ml dazugezählt und das wird dann von der Maschine aus dem Blut ausgewaschen. Warum noch 500 ml? Weil man während der Dialysebehandlung etwas isst und trinkt. Etwa 2-3 Brötchen (ca. 200 Gramm), 1 Kaffee (ca. 250 Gramm), 1 Schorle (ca. 200 Gramm). Die Brötchen werden in den 4-5 Stunden wieder verdaut, aber die Flüssigkeit bleibt drin - und muss wieder mit raus. 


Nun ist das mit dem Trockengewicht aber kein stures Gesetz. Die Maschine misst unter anderem per Ultraschall die Dichte des Blutes (zu dick- oder zu dünnflüssig) und entscheidet dann selbständig, wann sie genug Wasser entzogen hat. BVM nennt sich das, Blutvolumenmonitor. Und dann kommt es noch darauf an, wie du dich dabei fühlst. Hast du zum Beispiel zum Ende der Dialysezeit Wadenkrämpfe, oder bist du danach immer total müde, dann wird versucht, über das Trockengewicht eine Verbesserung deines Zustandes zu erreichen. 


Es ist nicht von ungefähr, wenn innerhalb von 5 Stunden bis zu 4 Liter Wasser aus deinem Körper gezogen werden. Schwerstarbeit für den Körper. Deshalb ist es sinnvoll, auf die Trinkmenge zu achten, damit möglichst wenig Wasser wieder entzogen werden muss. 


Zum Schluss noch eine fachlich-nüchterne Einschätzung der Firma Fresenius, einer der führenden Hersteller von Dialysemaschinen und Zubehör:

„Bei Hämodialyse-Patienten treten zusätzlich zum terminalen Nierenversagen immer häufiger Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, Dyslipidämien, Mangelernährung, Anämie, Bluthochdruck sowie kardiovaskuläre Komplikationen auf.

Zugleich ist die Überlebensrate von Hämodialyse-Patienten trotz der in den letzten 30 Jahren erzielten technischen und therapeutischen Fortschritte unbefriedigend niedrig.“ (Quelle: https://bit.ly/3OxZAkq)


Das lässt nachdenklich werden…


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