Es ist zum...

Freitag

Manchmal könnte man schon verrückt werden. Da kommt man in die Klinik, setzt den neuen Mund-Nasen-Schutz auf, bereitet die Nadeln vor, setzt sich erst selbst ins Bett, dann die Nadeln in den Arm, lässt sich anschließen, Blutdruckmanschette am rechten Arm, hat dann 5 Stunden beide Hände frei, die linke etwas eingeschränkt, die rechte komplett, kann damit machen, was man will, wird danach abgeschlossen, die Nadeln werden entfernt, man drückt mit der rechten Hand ab - und dann, genau dann fängt es irgendwo an zu jucken, kitzelt unter der Maske ein Haar in der Nase und du kommst nicht ran, um zu kratzen, weil man eben abdrücken muss, 20 Minuten lang, die einem mit juckender Nase wie eine Ewigkeit vorkommen. Man versucht, mit Grimassen und Kopfverenkungen dem Jucken Herr zu werden, aber ergebnislos. Da könnte man wirklich fast verrückt werden. 

Die Leiden eines Dialysepatienten. Leiden, über die man im echten Leben kaum nachdenken, geschweige denn, sich damit abkämpfen muss. 


Und als ich grad eben meine Kopfhörer mit Augen verdrehen aufsetzte, hat die Schwester, die vorbei kam, leicht verzweifelt lächeln müssen, weil sie eben keine aufsetzen kann. Die Leiden der Dialyse-Schwestern…


Aber bei allem Gejammer gibt es auch wieder Schönes. Zum Beispiel den abgebrochenen Herbst-Spaziergang gestern. Ich musste schnell nach Hause, die Pilze braten, die im Park auf der Wiese standen. Herrliche Schopftintlinge! 

Hier die Vorher-Nachher-Bilder:

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