12 August 2023

Denkste

12.08.2023, Samstag


Nein! Solange ich Ella was Nettes, Aufregendes sage und sie antwortet mit „Ggrrrrrr“, dann ist alles noch in Ordnung. Und ich bin mir sicher, das wird noch sehr lange so bleiben. Ella tut mir soooo gut. Wir sind gerne zusammen.



Für alle, denen es nicht egal ist, wie sie sich vor, während und nach der Dialyse fühlen, hier ein paar Tipps zum Thema „Nährstoffe“. Mit der Zeit schleicht sich eine gewisse Betriebsblindheit ein. Anfangs rechnet man sich noch genau die erlaubte Menge aus, wieviel man von was essen und trinken darf. Dafür ist ja auch die MIZU-App bestens geeignet, die ich auch heute wieder wärmstens empfehlen möchte. Doch nach und nach lässt man die Rechnerei schleifen und meint, man weiß schon ungefähr, was man so zu sich nehmen kann. Ich hab aber die Erfahrung machen müssen: „Denkste!“ Die Obergrenze bei Phosphat liegt bei 1,45 mmol/l. Bei der letzten Blutuntersuchung hatte ich aber 2,6 mmol/l im Angebot! Warum fast doppelt so viel? Weil ich mich auf mein Gefühl verlassen hab, es wird schon nicht zu viel sein, was ich davon esse.


Bei Kalium ist das etwas einfacher. Hab ich davon mal etwas zu viel, wird das von Ella bei der nächsten „Liebesbeziehung“ wieder aus dem Blut/Körper entfernt. Phosphat aber nicht so einfach! Das ist schwieriger auszufiltern, da bleibt noch ne Menge drin im Blut! Einiges wird noch über den Darm ausgeschieden. Wenn ich also zu viel davon „einführe“ und zu wenig „ausführe“, wird der Lagerbestand immer größer. Und das wird halt mit der Zeit gefährlich bis lebensgefährlich. Wie das genau abläuft, könnt ihr HIER nachlesen. Ich hab es euch als PDF abgespeichert zum Öffnen oder Runterladen.


Dagegen hilft nur: Wenig, wenig, wenig davon zu sich nehmen. Eine Menge von 1.000 mg/d (pro Tag) sollte nicht überschritten werden. Und die hat man schneller erreicht, als man denkt.

Ein Beispiel von mir, letzten Mittwoch: 

125 g Geflügelleber, gebraten: 360 mg

250 ml Latte Macchiato: 207 mg

3 Scheiben Vollkornbrot: 210 mg

50 g Ziegenkäse: 140 mg

1 Hühnerei: 126 mg

Dann noch paar „Kleinigkeiten“ von insgesamt 160 mg und schon war ich bei weit über 1.000 mg (1.203 genau). Und das waren nur Frühstück und Mittagessen! Das Abendessen hab ich zum Glück so gut wie ausgelassen.


Ich kann euch also nur empfehlen: Nehmt es genau mit dem, was ihr esst und trinkt und kombiniert phosphatreiche mit phosphatarmen Lebensmitteln.


Und vergesst eure Phosphathemmer nicht einzunehmen! Das ist für uns Dialytiker die sicherste (und einzigste) Methode, das überschüssige Phosphat gleich über den Darm wieder loszuwerden.


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