Montag
Nadel 1 geht nicht rein, spitze Nadel. Shunt ist nach dem Wochenende zu sehr verwachsen.
Bei Nadel 2 gibt es seit heute Neuerungen. Um es kurz zu machen: Ultraschall war heute Vormittag angesagt. Ergebnis: „Ihr Shunt ist gut wie Hunne!“ meinte der Doktor. „Hunne“ bedeutet übersetzt: Im ganzen Arm, vom Handgelenk bis zum Oberarm ist alles offen und hat einen Blutfluss von 1800 ml/min. Keinerlei Verstopfungen oder Verengungen.
Aaaaaber: Das Knopfloch ist an einer äußerst ungünstigen Stelle (ist bisher nicht aufgefallen, weil es noch keine Probleme damit gab). Ganz knapp neben dem Knopfloch teilt sich die Vene und wenn die Nadel etwas zu steil angesetzt wird, besonders, wenn eine spitze Nadel verwendet wird, trifft sie nicht den Shunt, sondern landet „überm Gartenzaun in Nachbars Garten“, also neben dem Shunt. Das Blut soll aber in den Shunt laufen und nicht knapp daneben.
Deshalb wird ab heute ein neues Knopfloch angelegt. Einige Wochen mit spitzer Nadel einige Millimeter vom „Gartenzaun“ weg, immer gleicher Winkel, gleiche Richtung, bis sich dort der Kanal langsam gebildet hat und auf stumpfe Nadeln gewechselt werden kann. Sollte zwar immer dieselbe Schwester machen, was zur Nachtschicht auch möglich… wäre, wir wollen jedoch versuchen, dass ich das nach einigen Tagen selbst übernehme. So nach dem Motto „Selbst ist Her-mann“.
Blutdruck heute bei satten 211/105. Kalium über´s Wochenende knapp über max. bei 5,72. 5,6 ist hier max. Sind am Samstag beim Kirschenpflücken doch wieder zu viele direkt im Magen verschwunden. Steh halt auch mal auf der Leiter und die gucken dich nur paar Zentimeter vor dir so rot und lieblich an. Du hast sie in der Hand und sollst nun alle brav in den Eimer pflücken. Das geht überhaupt nicht!
Wenn das ein Spinatbaum wäre, dann ja…