13.04.2024, Samstag
Wieder eine..! Tut irgendwie weh. Aber das gehört mit dazu. Und manchmal sind es Patienten, von denen man es gar nicht erwartet hätte.
Das Leben geht weiter. Immer weiter. Bei den Anderen. Bis es halt fertig ist. Dann, gleich danach beginnt der andere Part. Und der ist dann etwas länger.
Dagegen sind sechs Stunden an der Dialyse mit zwei dicken Nadeln im Arm nur ein Klacks. Leichter wird das, wenn man zum Beispiel gute Musik im Ohr hat. Oder wenn das Frühstück ans Bett gebracht wird.
Ihr habt gut Reden! Ihr seid draußen, lebt euer Leben, seht das Leben. Habt vielleicht mit euren Wehwehchen zu tun, große, oder kleine. Aber im Allgemeinen geht es euch gut, ihr kommt zurecht, richtet euer Leben, euren Alltag ein, wie ihr wollt und das Leid Anderer bleibt weitgehend fern von euch. Ihr könnt es euch, so gut es geht, vom Leibe halten.
Hier drin ist das anders. Da bist du ständig umgeben mit sowas. Bist einfach mittendrin. Hast Krankheit, Behinderung, Gebrechlichkeit, Verfall und halt auch den Tod ständig vor Augen. Ob du es willst oder nicht. (Du willst es eigentlich nicht.) Diese Umgebung ist im Laufe der Zeit ein Teil von dir geworden, von deinem Denken und Fühlen.
Und sag jetzt bloß nicht, das müsse man eben ausblenden und über positive Dinge nachdenken, über das Leben und die Gesundheit und so. Bla bla...
Leg dich mal fünf Jahre hier dazwischen, mitten rein. Dann können wir wieder drüber reden.
Vorher nicht.
Inzwischen genieße ich hier mein Frühstück.
Und gute Musik. „Latenight Melodies“ Romantic Instrumentals, vom Gino Marinello Orchestra.