4 July 2023

Stille

Dienstag


Wir (Patienten) kommen in die Klinik und hören - Nichts. Nichts bedeutet immer, alle Maschinen laufen nicht. Stillstand. „Wassermangel-Alarm“. Pumpe ausgefallen. Wisst ihr noch? Das war neulich schon mal. Oder war es schon überneulich? Die Welt ist so filigran, so anfällig. Wir haben uns so von der Technik abhängig gemacht. Ein kleines Teil streikt und schon steht das ganze System. Klar, ohne die Technik wären wir (Patienten) schon lange nicht mehr hier. Ein-zwei Wochen oder höchstens Monate ohne Dialyse, dann wären wir (Patienten) überhaupt nirgends mehr irgendwo, wenigstens oberhalb des Erdbodens… Aber in vielen anderen Bereichen ist es vielleicht sinnvoll, sich mal Gedanken zu machen, ob es einfacher auch gehen könnte. Wie im Garten zum Beispiel. Ich hab im Wohnwagen einen Gasherd. Ich benutze draußen das Lagerfeuer für mein Kaffeewasser frühmorgens. Und um meine Suppe zu kochen. Ich habe kein Auto. Ich benutze Bus und Bahn, um dorthin zu kommen, wo ich hin will. Die erste Eisenbahn gab es 1825, das erste Auto erst 1886. Und wo ich mit Bus und Bahn nicht hinkomme, entweder lauf ich da, oder wenn es zu weit ist, komm ich halt nicht hin. Früher ging das doch auch. Als meine Großmutter ihre Waren auf dem Markt feilboten wollte, hat sie ihren Tragkorb gefüllt und musste dann über 12 km laufen*, um in die Stadt zu kommen.(Pillmannsgrün-Plauen 11.800 m Luftlinie)

*Laufen: Eine früher teilweise sehr ermüdende Tätigkeit, bei der man unentwegt einen Fuß vor den anderen setzen musste, um sich pro Stunde etwa 3 bis 5 Kilometer weit fortbewegen zu können. In etwa heute zu vergleichen, wenn man vom Wohnzimmer auf´s Klo muss. Da läuft man auch. Oder zur Garage zum Auto. Hier allerdings nur etwa 10 Meter in 5 Sekunden. Dort jedoch über 12.000 Meter in mindestens 11.000 Sekunden. Schon ´n Unterschied, gell?


So, inzwischen gluckert es auch wieder in den Maschinen, die „Wassermangel-Alarme“ sind vorüber. Um die Wartezeit zu überbrücken, haben wir das Frühstück schon am Platz. Heut mal umgekehrt: Erst essen, dann anpieksen. Bzw. jetzt grad so nebenbei angeschlossen, quasi zwischen einem Bissen Brötchen und einem Schluck Kaffee. Arterielle Nadel ich, venöse Nadel die Schwester.


Astrup heute: tHb 9,6 (das geht besser!), Kalium 6,36 (Kirschen- und Kartoffel-Wochenende), Glu 101(Liegt das daran, dass ich schon ein Brötchen verschlungen habe vor der Messung und das kein Nüchtern-Blutzucker mehr ist?), Wasser mitgebracht 3,7 (plus die 500 = 4,2), eingestellt auf 3500 plus/minus 500. 



Thema „Garten“: Ich hab nicht nur einen unbenutzten Gaskocher im Wohnwagen, sondern gestern wurde mein Wohnwagen auch noch ein Raub der Flammen. Lichterloh. Nur Asche blieb. Allerdings nur der alte. Allerdings nur die komplette Inneneinrichung: Schränke, Regale, Sitze. Allerdings nur das, was aus Holz war. Alles, was ich außerhalb des Wohnwagens den Flammen übergab. Den Rest nehm´ ich später auseinander. Es war also alles unter Kontrolle und so gewollt.

Vielleicht lebt der neue (Gebrauchte) ja auch noch weitere 50 Jahre.



So, wie ich…


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