18.01.2024, Donnerstag
Heute Morgen geschlossene Schneedecke auf Kreis- und Nebenstraßen. Ein ganz seltener Zustand. Dadurch 15 Minuten später in der Klinik. Ein weniger seltener Zustand...
Dienstag hat es bis kurz nach dem Abspeichern des Tagebuch-Eintrages gedauert, dann machte die obere Nadel Probleme. Es ist da ein ganz bestimmter Druck, ein Schmerz, dann wird der Arm an der Stelle dick und Ella gibt Alarm: „Druckverlust am venösen Shunt.“ Tadaa! Tja, dumm gelaufen. Der Shunt ist an dieser Stelle noch zu wenig ausgebildet, die Vene noch zu „dünn“, es hat sich noch kein Aneurisma gebildet, als dass die Nadel da ihren exakten Weg findet. Bisher war es eher Zufall, wenn die Nadel exakt saß. Also alles Stop, Nadel raus, abdrücken und Single-Needle-Adapter an die andere Nadel.
Dafür ist heute der Arm schön blau. Ab morgen dann noch gelblich-rötlich-grün. Als hätte Picasso wieder seine Künste darauf entwickelt. Wer schön sein will, muss leiden.
Zum Ausgleich zu diesem ganzen Stress hatte ich gestern den Rat meines Nephrologen befolgt. Bei der Visite am Dienstag sagte ich ihm, er werde Zeit, dass endlich der Frühling kommt und ich mich im Garten wieder austoben kann. Er meinte, das sei eine sehr, sehr gute Idee, Ausarbeitung und körperliche Anstrengung würde mir in meinem geplagten Zustand sehr gut tun.
Ich hatte also gestern Nachmittag eine wunderbare Entschädigung zum Single-Neelde-Desaster: Gartenzeit. Sechs Stunden Vergnügen. Es war entspannend, wohltuend, gesundmachend, Balsam für die Seele, einfach nur herrlich. So viel Anspannung, Druck und Stress sind da einfach irgendwo im Nichts verschwunden.
Ich musste nicht mal meine Pflanzen gießen, es lag Schnee drauf. Feucht war es trotzdem mehr als genug.
Ab heute für die nächsten Wochen grundsätzlich Single-Needle. Bis entweder die obere Stelle sich gut ausgebildet (ausgeweitet) hat oder sich die OP-Stelle unten soweit verheilt ist, das ich dort wieder (selber) stechen kann. Es wird wohl die zweite Variante sein.
Was geblieben ist, sind die 6 halben Brötchen, heute mit schwarzem Tee statt mit Kaffee.
An irgendwas muss man sich doch festhalten.