07.12.2023, Donnerstag
Gestern hab ich es ihr im Garten mal wieder so richtig besorgt! Alter Falter! Da knallt der Halter am Schalter! Ich hab sie ganz hart rangenommen! Und geil war´s! Sie hat danach kaum noch gewusst, wie sie heißt, zwar noch nicht ganz fertig, aber immerhin… Ich hab sie fast nicht wiedererkannt. Wir wollen das jetzt öfters machen, immer, wenn uns danach ist und es uns juckt.
Ja, nach so einem Schneechaos und Frost kann man mit der Unordnung nur so radikal umgehen. Jetzt sieht es wieder einigermaßen aufgeräumt aus auf der Wiese und in den Rabatten.
Hier zur Dialyse geht es nicht ganz so radikal zu. Mit dem Setzen der Nadeln braucht es mehr Feingefühl, fast schon Zärtlichkeit. (Ja, Ella liebt das Zärtliche und Liebevolle.) Und doch muss man beherzt zustechen. Die Haut am Shunt ist da manchmal ziemlich widerspenstig. Denn ehe man sich versieht, ist man hinten wieder draußen! Heute hat es besser funktioniert als am Dienstag. Venöser Blutdruck (ihr erinnert euch) konstant bei 215 mmHg. Da kann mir Ella 1400 (plus 500) ml Wasser locker abziehen.
Ich hab gestern noch von einem Gespräch nebenbei gehört, was mich doch einigermaßen erschrocken hat. Eine Frau erzählte jemandem, dass ihr Mann jetzt nach einer OP eigentlich regelmäßig zur Dialyse müsste. Er will das aber nicht, möchte lieber sterben…
Das ist die vierte und letzte Möglichkeit bei Nierenversagen: Nichts tun oder sich wenigstens palliativ (https://bit.ly/4abNndm) begleiten lassen bis zum baldigen, unausweichlichen Ende. Und wie Nichts-tun bzw. Nichts-mehr-tun-können aussieht, hab ich hautnah bei meiner Mutter mitansehen müssen.
Ich hoffe, er überlegt es sich noch anders…
Das Leben ist auch mit Dialyse durchaus noch lebenswert und schön.