6 July 2023

Dick und Dünn

Donnerstag


„Internationaler Tag des Kusses“ ist heute. Also strengt euch an - wer kann! 


Beide Nadeln selbst punktiert! Hat prima funktioniert. Steiler angesetzt und dann flach „reingeschoben“. Ist ´ne Technik, die wohl nur Dialytiker und -rinnen und natürlich das Personal wirklich versteht. Ähnlich wie beim Blut abnehmen, nur dort sind die Nadeln minidünn. Da muss ich immer schmunzeln, wenn die Schwester meint „Achtung, das kann jetzt bissel weh tun.“ „Weh“ tut´s bei der 1,6 mm Dialyse-Nadel manchmal und nicht bei so einer Spaßnadel mit 0,5 - 0,6 mm. Na gut, wenn sie dann mehr oder weniger hilflos am Handrücken rumfummeln und die Vene partout nicht treffen wollen - ich vermute fast, die machen das oft mit Absicht so - kann das schon mal bissel ziepen.

Da lobe ich mir das Dialyse-Personal! Die machen den ganzen Tag fast nichts anderes. Jedem Patienten zwei Nadeln setzen. Jeden Tag. Das sind täglich an die 60 Nadeln! (58, ich mach das ja jetzt wieder selber). Und immer wieder an fast derselben schon reichlich zerstochenen Stelle. Und das funktioniert zu 99,999%! Höchstens einer von tausend Stichen geht da mal daneben. So wie bei mir vor etwa 3-4 Jahren. Doch danach gab es erst Bockwurst als Entschädigung und tags danach einen schönen bunten „Picasso-Arm“. Selber hab ich die Nadel ja auch schon zweimal durchgestochen. Da war sie allerdings schon fest drin und fixiert, aber ich hab meinen Arm zu eifrig bewegt. Damals hab ich keine Bockwurst bekommen. Das Picasso-Ergebnis war aber dasselbe…


So, genug vom Stechen! Ella muss mir heute 3200 ml (plus/minus 500) abziehen. Die 4200 am Dienstag hat sie nicht geschafft, sonst wäre ich zu geschafft gewesen. 800 hab ich wieder mit heim- und heute zusätzlich wieder mitgebracht. 2400 + 800 = 3200. Klingt humaner als 4200. 



Es gibt Leute, die sind wirklich zu beneiden. Die sind fast schon erschreckend genügsam. Das kann man sich kaum vorstellen oder gar toppen. Jemand meinte neulich „Es gibt halt immer Menschen, die sind eben mit Nichts zufrieden.“ Jeder will doch wenigstens irgend Etwas! Und wenn´s ein ganz klitzekleines Bisschen ist. Aber die? Die sind schon mit Nichts zufrieden.

Vorbilder der konsumgierigen, egozentrischen und neidstrotzenden, immer nur haben wollenden Rest-Gesellschaft.


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