18.11.2022, Freitag
„Back to the Basic.“ Heute: „Back to the Past.“ So lange wie gedacht waren die Schatten gar nicht, die manche Ereignisse vorauswerfen. Ich hatte vor einigen Wochen darüber berichtet. Nun plötzlich ist der Schatten zu Ende geworfen. Ein einziger Anruf auf meinem 6-er iPhone hat dazu genügt. (Telefonieren kann ich also mit dem Ding noch problemlos.) Von der Zentrale der Dialyse Gießen kam dieser Anruf. Ich habe heute meine letzte Nacht-Dialyse hier, am Montag bin ich in der Früh-Dialyse wieder in Lich. Ganz nah bei Daisy dort, nur einen Platz daneben. Back to the Past - to create the Futur. Zurück in die Vergangenheit - die Zukunft neu zu gestalten.
Gar nicht so einfach, plötzlich hier die Zelte abzubrechen. Ein emotionaler Abend. Man hat sich in dieser Zeit doch ganz schön eingewöhnt. An das ganze Umfeld hier, die Leute, den Tages-Rhythmus und die ständigen Sticheleien von Schwester Ramona (sie setzt immer die zweite Nadel, nachdem ich die erste selbst gesetzt hab).
Am Montag dann also wieder vom Parkplatz über die Brücke, durch die „wenn-man-woanders-drückt-von-alleine-aufgeh-Tür“, Karte holen, Waage, zum Platz (dann knapp neben Daisy vorbei ins Nachbarbett). Dann wird wohl alles Folgende sein wie „in the Past“, vor etwa einem halben Jahr.
Für die ganz Neugierigen unter euch, warum ich die effektivere und schonendere 8-Stunden-Dialyse wieder gegen die anstrengendere 4-Stunden-Morgen-Dialyse tausche? Ganz einfach: Weil am Morgen die Brötchen frischer sind, als die aus dem Kühlschrank am späten Abend. Und weil es persönliche, keine medizinischen Gründe dafür gibt.
„Ein kluger Mensch weiß, dass er nur die Hälfte glauben kann von dem, was gesagt wird.
Und ein besonders kluger Mensch weiß, welche Hälfte er glauben kann.“
Tja, zu welcher Gruppe gehört ihr? Nehmt diese Frage mit ins Wochenende.
Eines ist zumindest sicher: Der nächste Tagebucheintrag erscheint nicht erst am Montag spät abends, sondern schon am Vormittag gegen 09:00 Uhr.